Neubaupläne am Klotzscher Wasserturm

Verschwindet eine weitere Grünfläche? Wird die Pferdewiese bebaut?

„Bebauungsplan Nr. 37, Dresden-Klotzsche Nr. 1, Karl-Marx-Straße/Wasserturm/Oderstraße – Teilgebiet 2“ - so lautet der offizielle Name des Bebauungsplans für die Wiesen zwischen der Karl-Marx-Straße und Klotzscher Hauptstraße.

Der Plan stammt noch aus den 90er Jahren, kam damals über den Aufstellungsbeschluss aber nicht hinaus. Nun wurde er wieder aus der Schublade geholt. Es ist beabsichtigt, die Fläche zu einem Wohngebiet zu entwickeln. Die Neuansiedlung und Erweiterung von Halbleiterfabriken im Dresdner Norden übt einen erheblichen Druck auf den Wohnungsmarkt aus, dem die Stadt durch Ausweisung neuer Flächen für Wohnbebauung begegnen möchte.

b37 geltungsbereich themenstadtplan

Im Rahmen der frühen Bürgerbeteiligung fand am 16. November vergangenen Jahres im Rathaus Klotzsche eine öffentliche Erörterung statt. Das Stadtplanungsamt stellte zwei Planungsvarianten für den Geltungsbereich des B-Planes vor, welche intensiv und auch emotional von den anwesenden Bürgern diskutiert wurden. Offensichtlich wünschte sich die Mehrheit im Saal keine Bebauung, sondern die Bewahrung des besonderen ländlichen Charakters der Fläche.

Auch die bei der Erörterung anwesenden Vertreter vom Bürgerverein (AG-Bau) haben ihre Kritik an der geplanten Bebauung vorgebracht und im Anschluss (wie bei solchen Beteiligungsverfahren üblich) eine schriftliche Stellungnahme abgegeben.

Uns ist bewusst, dass diese Freiflächen langfristig nur schwer einer Bebauung widerstehen können. Daher halten wir es für zielführender, statt reiner Ablehnung unsere begründete Kritik mit konstruktiven Verbesserungsvorschlägen zu versehen. Wir lehnen u.a. die vorgeschlagenen Einfamilienhäuser ab. Sie verbrauchen am meisten Grundfläche, Ressourcen (Baustoffe) und Energie im Vergleich zu alternativen Wohnformen. Und auch das zugehörige Verkehrskonzept halten wir für nicht zukunftsfähig. Alternative Wohnformen, mehr Wohneinheiten, autofreie Siedlung, ökologisches Bauen und ein soziales Quartier mit genossenschaftlichem Bauträger werden stattdessen vorgeschlagen. Und das auf einer kleineren Fläche für Wohnbebauung als im städtischen Vorschlag, sodass der größte Teil des Planungsgebiets öffentliche Grünfläche bleibt.

Gemeinsam mit dem Verein Bürgerzentrum Waldschänke Hellerau wurde die Stellungnahme eingereicht. Wir sind gespannt, was von unseren Vorschlägen in die nächste Phase des Planungsverfahrens mit erneuter Bürgerbeteiligung übernommen wird. Über den zeitlichen Ablauf ist bisher nichts bekannt.

Dieser Beitrag erscheint zeitgleich in den Mitteilungen für Hellerau Nr 138.